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Game Review: Calico – Oberflächlich liebevoll

Calico

Du liebst Katzen? Du liebst Kaffee und Kuchen? Du brauchst was zum Entspannen? Willkommen in der Welt von Calico. Calico ist ein Community oder auch Social Simulation Spiel von Whitethorn Games und ähnelt in der Spielweise Hits wie Die Sims oder Animal Crossing. Von diesen hebt sich Calico durch seine pastelligen Farbgestaltungen mit Fokus auf übertriebene Niedlichkeit ab.

In Calico erbt man das Katzencafé seiner Tante in Herzdorf, der zentralen Region des sternförmigen Kontinents. Dieses kann man individuel gestalten, mit diversen Tieren füllen die man in der Welt trifft (nicht nur Katzen!) und in der Vitrine seine selbstgemachten Produkte ausstellen und verkaufen. Hauptsächlich wird man jedoch über Questreihen von den Bewohnern nach und nach zur Freischaltung der gesamten Insel animiert, denn die Zugänge zu den unterschiedlichen Bereichen sind auf Grund von Bauarbeiten, fehlenden Brücken oder riesigen Flauschepopos zunächst nicht erreichbar.

Erster Eindruck

Calico beginnt – wie die meisten Spiele – mit der Charaktererschaffung, welche so komplex und aufwendig sein kann, dass ich das Spiel im ersten Anlauf an diesem Punkt wieder aus geschaltet hatte. Gerade das empfohlene Handling mit dem Gamepad war in der Situation wenig hilfreich. Als ich mich dann durch die Charaktergenerierung gekämpft hatte ging das Spiel los. Der folgende Eindruck war sehr positiv: Die Charakter sind liebevoll gestaltet, die gesamte Welt wirkt beruhigend und harmonisch, die Musik passt perfekt ins Ambiente. Dann ging es los, die Welt zu entdecken. Diese ist gefüllt mit abwechslungsreichen Charakteren, flauschigen Tierchen und diversen Kuriositäten. Es gibt für Quests keinen Zeitdruck, der Spieler kann in seinem eigenen Tempo die Aufgaben erfüllen, das Café gestalten und neue Rezepte entdecken. So lässt sich das Spiel entspannt durchspielen. Neue Möbel, Katzenspielzeuge, Kleidung und Rezepte lassen sich bei diversen Händlern erwerben.

Kritik

Erster Kritikpunkt: Das Handling. Sowohl mit Maus und Tastatur wie auch mit dem Gamepad fühlt sich das gesamte Gameplay nicht flüssig an. Ich habe schlussendlich hauptsächlich mit dem Xbox Controller gespielt, habe aber bis heute nicht herausgefunden, wie ich aus dem Hauptmenü mit diesem zurück ins Spiel komme. Ein weiterer Minuspunkt war die Grafik, welche an vielen Stellen Glitsches, Bugs und dieses merkwürdige Verhalten aufwies.

Bugs und Glitches in Calico

Ich weiß nicht, ob dies ein spezifisches Problem der deutschen Übersetzung ist, aber auch mit den Quests und dem Questsbuch gab es Probleme. Zum Einen wurden Quests nicht als abgeschlossen markiert. Für diese Probleme gab es verschiedene Lösungen. In den meisten Fällen musste das Spiel neu gestartet werden und gelegentlich die Quest neu gemacht werden. Ein Beispiel dafür war eine Aufgabe, bei der ein Polarfuchs gefunden und zum Café hinzugefügt werden sollte. Die Quest aktualisierte sich jedoch nicht, obwohl ich den Fuchs eindeutig gefunden hatte, schließlich saß ich auf diesem:

Spiel neu gestartet, Polarfuchs wieder gefunden und dann funktionierte alles. Bei manchen Quests reichte es aus, dass Tier erneut auf den Arm zu nehmen, z.B. wenn sich dieses bereits vor Erhalten der Quest im Café befindet. Dazu kamen noch zwei Fälle, in denen falsche Namen im Questbuch angegeben waren. Hier musste ich erneut mit Safeena sprechen, nicht mit Freya.

Jammern auf hohem Niveau

Aus Perspektive einer Gamerin, welche häufig in Spielen mit Effizienz- und Gewinnmaximierung konfrontiert ist, fehlte dieser Aspekt ein wenig, obwohl mir klar ist, dass darauf bewusst verzichtet wurde. Man musste seine Backwaren in der Auslage nie nachfüllen oder Zutaten kaufen. Die Auslage war nur auf sechs Produkten ausgelegt, selbst mit einer weiteren Vitrine konnte man nicht mehr aus seinem Sammelsorium an Rezepten anbieten. Hatte man ein Rezept einmal gemacht, konnte man dieses jederzeit in die Vitrine stellen, ein Nachfüllen und Nachbacken war nie nötig. Das fand ich etwas schade.

Es gibt außerdem (bisher?) keine Möglichkeit, sein Café zu vergrößern. Dafür, dass das Spiel mit dem Feature des Katzencafés vermarktet wird, fehlten mir an dieser Stelle die Entwicklungsmöglichkeit. Es wäre schön gewesen, wenn man sein Café ausbauen, mehr Tiere aufnehmen und vor allem ein größeres Angebot an Gebäck, Kaffee, Kuchen und Tee bieten könnte.

Fazit

Auch wenn es viel zu Meckern gab, war Calico sehr schön zu spielen. Es nimmt einen aus dem hektischen Altag raus und führt einen in die Friede-Freude-Eierkuchen Welt voller Magie und flauschiger Wesen. Calico ist sehr gut geeignet für Casual Gamer und Einsteiger ins Gaming, besonders dadurch, dass es keinerlei Zeitdruck oder Streben nach Gewinnmaximierung gibt. Ja, die kleinen Bugs und Problemchen haben mich sehr gestört, weil sie diese wundervoll entspannte Atmosphäre ein wenig zerstören. Trotzdem fand ich Calico wundervoll.

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