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52WeeksOfBaking – Woche 4: 100+ Jahre alte Rezepte

Da die Streams ein wenig kurz ausfallen – und ich mich außerdem nicht entscheiden konnte – gibt es für diese Challenge direkt drei Rezepte. In Woche 4 wird es historisch wertvoll: Backe ein Rezept nach einem mindestens 100 Jahre altem Rezept. Erstmal Rezepte suchen und sich schwören, dass man nichts anders machen wird. Denn: Ich habe zwar viele Rezepte gefunden, aber sobald ich dann das Originalrezept gesucht habe ist mir aufgefallen, dass diese oft modifiziert worden sind. Eine weitere wichtige Lektion zum Thema Hirschhornsalz habe ich übrigens auch gelernt. . .

Mittelalterliche Kuchen

Als erstes habe ich ein Rezept für mittelalterlichen Zitronenkuchen auf Inn at the Crossroads entdeck. Dann habe ich herausgefunden, dass das Originalrezept keine Zitrone enthielt. Also Original gemacht. War geschmacklich so lala, also doch ne kleinen Zitronenguss gemacht in der Hoffnung, es zu retten.

Geschmacklich erinnern die Kuchen-Kekse an milden Lebkuchen. Sie waren in Ordnung. Ich denke zu mittelalterlichen Zeiten waren diese sicherlich überaus beliebt, für den heutigen Geschmack sind die schlichtweg zu trocken und sehr unspektakulär. Ein paar Tagen später und mit einem Zitronen-Honig-Guss waren sie besser.

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Gelernt habe ich beim Backen dieser Kekse, dass Hirschhornsalz eine absolut widerliche Zutat ist, welche verboten werden sollte. Ich habe mich mehrfach fast übergeben müssen aufgrund des abartigen Geruchs den diese Kekse beim backen verbreitet haben. Ein weiterer Grund, warum ich diese Kekse nie wieder machen werden. Lohnen sich aber auch mit Backpulver nicht.


Cider Kuchen

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Als zweiten Kuchen habe ich mir, auch von Inn at the Crossroad, den Cider Kuchen rausgesucht. Auch hier schnell festgestellt, dass Original und Version auf der Website stark voneinander abweichen. Mein Kuchen – nach dem Originalrezept – sieht nicht annähernd so aus wie das, was dort gezeigt wird. Ich würde diesen auch nach heutigem Maßstab nicht als Kuchen, sondern als süßes Brot deklarieren. Da die Verarbeitung einen Knethaken benötigte war schnell klar, dass dies kein fluffiger Kuchen wird.

Bei dem Kuchen ist mir leider ein Fehler unterlaufen, den ich erst bemerkt habe, als der Teig schon in der Form war: Ich hatte vergessen, den gemahlenen Ingwer in den Teig zu geben. Erst geärgert, restlichen Cider getrunken und beschlossen, den Ingwer irgendwie nachher oben drauf zu machen. Nach dem backen habe ich dann auch hier eine Glasur aus Honig und Ingwer gemacht, den Kuchen mehrfach angestochen und die Glasur darüber verteilt.

Direkt fällt einem die starke Kruste aus, die an Brot erinnert. Die Krume hingegen erinnert weder an Brot, da keine vernünftigen Poren vorhanden sind, noch an Kuchen, da sie viel zu dicht geworden ist. Ich hatte große Probleme die Backzeit abzuschätzen, da die Teigmenge für eine 26er Form viel zu viel war und der Stäbchentest auch weit nach der angegebenen Backzeit weiterhin feucht war. Am Ende ist er dann doch zu trocken geworden.

Vorteil gegenüber den mittelalterlichen Keksen: Ich fand ihn mega lecker. Dieser Kuchen erinnert auch stark an Weihnachten, aber die Glasur hat es für mich rausgeholt. Ich würden diesen Kuchen tatsächlich nochmal backen, mit viel weniger Zucker, mehr Cider und wieder mit Ingwer-Honig-Glasur. Mit Joghurt oder Frischkäse war dieser Kuchen wirklich sehr lecker.

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Feiner Apfelkuchen

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Der feine Apfelkuchen nach einem Rezept von Oh, wie Wundervoll war das modernste der Rezepte. Ich glaube die gute Deutsche Omi und Mutti macht auch heute noch den Birnen- oder Apfelkuchen nach diesem Rezept. Leider, wie bei viele Rezepten, lügt auch dieses. Die Bilder waren dieses Mal nicht das Problem, aber die Mengenangaben. 1Kg Obst in eine 26er Springform? Niemals. Das passt da einfach nicht rein.

Ich glaube Schlussendlich habe ich 600g Äpfel in eine 28er Form bekommen und das war schon gedrückt. Auf Jasmins Bildern sind anscheinend 4 Birnen verarbeitet, da müsste jede Birne 250g gewogen haben. Sind große Birnen. Das Kilo Äpfel hat auf jeden Fall nicht gepasst, war aber auch gut so, denn so, wie er war, war er lecker.

Der Boden war wundervoll mürbe und hat super gut gehalten, obwohl mir dieser bei der Zubereitung fast zu weich war. Der Kuchen war etwas süß, ich würde nächstes Mal bewusst säuerliche Äpfel bevorzugen und auch den Zucker reduzieren. Ich glaube auf die Mandeln verzichte ich komplett oder nutze lediglich die gehobelten Mandeln als Topping. Mit Birnen wäre mir Kuchen vermutlich viel zu süß geworden. Falls ich mal keine Lust auf meinen Go-To Apfelkuchen habe oder ich weniger Zeit für die Zubereitung aufwenden will, würde ich den Kuchen erneut machen.

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Fazit

War ein wildes Thema und eine wilde Backsession. Der feine Birnen-/Apfelkuchen wandert in den „Gute Rezepte“ Ordner meiner Favoriten, den mach ich bestimmt noch einmal. Mit dem Cider-Brot-Kuchen wird erneut experimentiert, weil ich diesen geschmacklich super fand und er es mir einfach angetan hat. Die Ingwer-Honig-Glasur hat es mir angetan. ich habe diese letztens auch auf ein Bananenbrot geschmiert. Die mittelalterlichen Keks-Kuchen werden verdrängt. . .

Edit: Ich habe den Cider Kuchen im Zuge des Thema „Modernize“ erneut gemacht.

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