Meringue – eine elegante Beschreibung für geschlagenen Eischnee mit Zucker. Deutlich geläufiger ist hierfür der Ausdruck Baiser. Selbstverständlich könnte dies ein simples Thema sein. Man schlage Eiweiß steif mit Zucker. Anschließend spritzt man es auf ein Backblech und lässt es bei niedriger Temperatur eher trocknen als backen.
Für die fancy Variante färbt man das Meringue vorher bunt ein. Schlussendlich haben wir ja in den letzten Wochen gelernt, dass einfach meistens gut ist. Jedoch frage ich mich, wo der ganze Spaß bleibt. Außerdem finde ich gebackene Baiser extrem langweilig. Also richtig fancy. Mit dem Merveilleux.
Wie man eine Baisertorte backt
Für den Merveilleux (zu deutsch „fabelhaft“ oder „wundervoll“) habe ich mich an das Rezept von Baking Like a Chef gehalten. Hierfür werden zwei Baiser Scheiben als Böden gebacken. Dies lief ähnlich ab wie bei der Kiew Torte. Dazwischen kommt eine durch Kaffee aromatisierte Sahnecreme mit Mascarpone. Mit derselben Creme wird der Kuchen komplett eingedeckt.

Schlussendlich wird der gesamte Kuchen mit gehobelter Schokolade bekleidet. Dabei kreiert man gleichzeitig eine absolute Sauerei in der Küche. Bereits das Hobeln der Scokoladen ist schon eine Katastrophe für sich. Das Eindecken ist dann das Highlight um das Chaos zu vollenden. Theoretisch wird dann der Kuchen noch mit Puderzucker und Kakao bestreut. Darauf habe ich jedoch verzichtet.

Meine Mascarpone-Kaffee-Sahne-Creme ist leider wohl nicht so fest geworden, wie sie hätte sein müssen. Für diese werden alle Zutaten gemeinsam gemixt. Dadurch braucht die Creme deutlich länger um fest zu werden als wenn man die Sahne getrennt schlägt. Ich hatte schlichtweg mehrfach Sorge, dass ich Butter produzierte. Dadurch fehlte es dem Kuchen an Struktur und irgendwie suppte es an mehreren Stellen.
Dunkle Schokolade und Kaffee harmonieren in dem Kuchen wunderbar. Leider ist er ein wenig langweilig. Sowohl geschmacklich wie auch von der Konsistenz gibt es wenig Abwechslung oder Kontraste.

Fazit
Der Merveilleux war lecker, keine Frage. Ein paar der Testesser fanden ihn sogar sehr gut und haben die Kritik nicht verstanden. Dazu muss man anmerken, dass mein Mann und ich vermutlich schon etwas kritischer und verwöhnter sind. Ein Vorteil ist, dass der Kuchen glutenfrei und mal nicht der klassische gluteinfreie Schokoladenkuchen ist. Im Gegensatz zu diesem kann der Merveilleux schon als Torte durchgehen.
Ähnlich wie schon bei der Tarte au Citron würde ich den Kuchen nur auf Wunsch wieder backen. Aber genauso wie bei der Zitronentarte habe ich grad unfassbare Lust auf ein Stück dieser cremigen Schokoladen-Kaffee-Baiser-Torte.
